Der Klassiker aus Omas Küche: Erdbeerbermsche.
Ja, des Bermsche is en Kuche, wo mer im Bermscherfermsche backe dud und dann Obschd druf macht.
Auf Hochdeutsch: ein Obstboden für variable Obstsorten.
Ich präsentiere euch heute: ein Rezept für viele Variationen.
Man kann Bermscher mit verschiedenen Teigarten herstellen. Etwas komplizierter ist der Biskuit-Boden (gibts auch als Fertigboden), der Mürbteigboden (fest und krachig) und traditionell der Rührteigboden. Letzteren lege ich euch heute ans Herz.
Hier erstmal das Rezept (gedacht für eine Obstbodenform/Obstkuchenform / uff Rhoihessisch: Bermscherfermsche, mit 26 cm Durchmesser).
Grundrezept für Obstboden aus Rührteig
Man nehme: 125g Butter (zimmerwarm), 125g Zucker, 1/2 Päckchen Vanillezucker, eine Prise Salz, 2 Eier, 150g Mehl 1/2 Teel. Backpulver und 1 El. Milch (falls der Teig zu fest erscheint).
Zuerst alle Zutaten abwiegen, das Mehl mit dem Backpulver vermischen. In einer Rührschüssel die Butter (zimmerwarm mischt sie sich leichter mit den anderen Zutaten), den Zucker, die Eier, das Salz und den Vanillezucker mit dem Rührgerät schaumig aufschlagen, bis die Masse ohne Klümpchen ist. Löffelweise das Mehl-Backpulver-Gemisch dazu geben und zu einer samtigen Masse schlagen. Rührkuchen will viel gerührt werden (hihi).
Der Backofen sollte vorgeheizt sein auf 180°C Umluft. die Kuchenform gut fetten (ich nehme weiche Butter) und evtl. mit Semmelbröseln oder Mehl ausstäuben, damit der Kuchen auch wieder rauskommt nach dem Backen.
Die Rührteig-Masse in die Form geben und verteilen und dann ab in den Ofen. In 30 min. sollte der Kuchen fertig gebacken sein, wer es krachig will kann gerne noch 5 bis 7 min. länger backen lassen (abber uffbasse!).
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, dann geht er leichter aus der Form. Die Form auf eine schöne Kuchenplatte stürzen und fertig ist die "Erdbeerunterlage". Auskühlen lassen.
Die Erdbeeren waschen und putzen und den Kuchen damit belegen, je dicker desto mehr Erdbeergenuss (aber nicht übertreiben!). Die dicken Früchte teile ich, die kleineren stelle ich einfach kopfüber auf den Teigboden. Damit die Sache nicht durchweicht, kann man Sahnesteif auf den Teigboden streuen oder, die raffinierte Variante: einen Vanillepudding als Basis drunter machen.
Tortenguss in Rot kann man gerne aus der Packung nehmen, allerdings rühre ich das Pulver gerne in ein Gemisch aus halb Wasser, halb Apfelsaft ein. Den Guss nach Packung kochen. Oder die Selberanrührer: Saftgemisch (1/4l) mit 40g Speisestärke und Zucker nach Wunsch anrühren und kochen.
Den Guss über die Erdbeeren verteilen, so, dass jede Erdbeere überzogen ist.
Genau genommen kann man ihn JETZT ESSEN!
Ach ja: die geschlagene Sahne nicht vergessen!!!
Die Varianten: was für Erdbeeren gut ist, geht auch mit anderen Obstsorten (Pfirsiche, Aprikosen, Kirschen, Beeren) frisch oder eingemacht (aus Glas oder Dose). Bei eingemachten Früchten verwendet man das "Obstwasser" aus der Konserve, bei frischem Obst geht immer ein Saft-Wasser-Gemisch für den Guss.
Und noch mehr Varianten: dieser Rührteig kann auch die Basis für eine Obsttorte sein, gebacken in einer Spring- oder Tartform, belegt mit Obst (z.B. Rhabarber (ja ist Gemüse), frischen Aprikosen oder Kirschen, Äpfel (versenkter Apfelkuchen), Birnen, oder ohne Obst, mit Käsekuchenmasse gebacken oder klassisch mit Streuseln, als Wähe mit Schmandguss, da sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Jedenfalls ist das Grundrezept die Basis für euren heimisch-himmlischen Genuss mit Erdbeeren & Co. und geeignet für alle Backwilligen, mit und ohne Erfahrung. Aus meinem handgeschriebenen Kochbuch (siehe Blogartikel: Keine Angst vor leeren Seiten: Teil 2 - Rezepte).
Einfach mal loslegen!
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