
Es war eine schöne Eröffnung der Vinothek im Rheinhessen.Shop. Für die gute Laune sorgte auch, natürlich neben den tollen Weinen vom Junghof in Undenheim, mein Rieslingbund. Wer das Kochbuch "Wein im Topf" schon besitzt, kann das folgende Rezept auf Seite 59 finden, für alle anderen schreibe ich es heute in diesen Blog. Der Rieslingbund ist nicht nur ein toller Weinbegleiter, sondern auch ein Tipp für ein schönes Picknick im Grünen - herzhaft und lecker. Allerdings braucht es etwas Vorbereitungszeit, d.h. wir haben es mit einem Hefeteig zu tun, der ja bekanntlich Zeit braucht, um sein volles Können zu entfalten. Vom Hefewürfel bis zum fertigen Kuchen, soltet ihr schon drei Stunden Zeit einrechnen, wovon sehr viel Reifezeit ist, man also nebenher noch andere Sachen machen kann. Es gibt für diesen Bundkuchen eine Alternative für Vegetarier (siehe unten im Rezept). Die Zutaten: 30 g Frischhefe, 1 Prise Zucker, 4 El Milch (lauwarm), 500 g Mehl, 2 Eier, 1 Tl Salz, 200 ml Riesling, 150 g zimmerwarme Butter, 150 g Schinkenspeck (mildgeräuchert und mager, in feine Würfel geschnitten), 100 g Emmentaler Käse (gerieben), 100 g Walnüsse (grob gehackt) und etwas Butter zum Einfetten der Form. Die Kuchenform kann aus Metall, Silikon oder, so mache ich das gerne, eine aus Keramik sein. Wer jetzt nichts mit Bundform anfangen kann: es ist eine Gugelhupf Backform. In Rheinhessen spricht man vom Bund, Bundkuche. Es geht los mit dem Vorteig. In einer kleinen Schüssel die Hefe und den Zucker (den brauchen die Hefebakterien zum Loslegen) in der Milch (lauwarm) auflösen und ca. 15 Min gehen lassen, zimmerwarm oder im 30°C warmen Backofen, ohne Zugluft. An warmen Tagen stelle ich die Schüssel abgedeckt in die Sonne, das spart Energie. Wenn die Hefebakterien so richtig losgelegt haben (Vorteig sollte Bläschen machen), eine Rührschüssel nehmen und das Mehl hineinschütten. In die Mitte mit einem Löffel eine Mulde machen und dahinein die Eier, den Hefeansatz und das Salz geben. Nun langsam die Zutaten vermischen und nach und nach den Wein zugeben. Der sollte natürlich auch zimmerwarm sein. Es entsteht ein fester Teig. Diesen gründlich kneten und klopfen, um ihn zu durchlüften. Man darf natürlich auch eine Küchenmaschine verwenden. Nach und nach die Butter einarbeiten. Den Teig dann in der Schüssel mit einem Tuch bedeckt, wieder zimmerwarm 45 bis 60 Min gehen lassen. Ist der Teig gut aufgegangen, fügt man den fein gewürfelten Schinkenspeck, den geriebenen Käse und die grob gehackten Walnüsse dazu und arbeitet diese in den Teig ein. Für Vegetarier: den Schinkenspeck kann man super mit 100 g in Öl eingelegten getrockneten Tomaten ersetzen, die man dazu in feine Würfelchen schneidet, damit sie sich gut im Teig verteilen. Den Teig in die gut gefettete Bundform füllen und nochmals 45 bis 60 Min gehen lassen, er sollte sich verdoppeln! Im vorgeheizten Backofen bei 190°c ca. 45 Min backen, bis der Kuchen goldbraun ist. Mit der Stäbchenprobe könnt ihr feststellen, ob er durch ist. Ich lasse den Kuchen in der Form erstmal etwas abkühlen und stürze ihn dann auf ein Kuchengitter zum Auskühlen. Man kann den Kuchen in Scheiben servieren, oder in kleine Stücke schneiden (zum Wein). In einer Brotbox (Lunchbox) bleibt er schön frisch, wenn ihr ihn zum Picknick mitnehmen wollt. Der Rieslingbund ist jedesmal ein Highlight, wenn wir abends ein paar Gäste zum Gläschen Wein empfangen und auch unterwegs immer ein Gaumenschmauß! Wenn ihr den Kuchen backt, werdet ihr feststellen, wie gut der Wein dem Teig tut, denn der wird so schön samtig und dann wird er besonders locker (und lecker). Dann wünsche ich viel Spaß beim Nachbacken und Geniessen, die Selztalerin!

Sinn se net goldisch? Ich war an der Bäckertheke und hatte so Lust auf Krebbel. Die Preise sind auch hier ganz schön zum Abgewöhnen. Sicher ist das alles gerechtfertigt, aber: wenn ihr gleich meine Zutatenliste lest, dann ist selbst backen eine echt preiswerte Alternative. Es kommt eine schöne Menge zusammen, die einfach einlädt zu teilen. Die Krebbel sind ein tolles Mitbringsel, frisch zubereitet ein echter Genuss und sie machen Menschen glücklich. Mit am besten selbstgemachter Marmelade gefüllt: kaum zu toppen! Und das nicht nur, weil Fassenacht ist. Das Rezept: Man nehme 500 g Mehl, 250 ml lauwarme Milch, 20 g Frischhefe (ca. halber Hefewürfel!), 50 g Zucker. Daraus macht ihr einen Vorteig (gerne mit der Küchenmaschine). Den lasst ihr mind. 20 Min ruhen, abgedeckt an einem warmen, zugluftfreien Ort, den hab ich am Holzofen oder bei 30°C im Backofen. Dann gehts weiter mit 75g weicher Butter, 2 Eier (M), 3 g Salz und 1 El Gin, geht auch Obstler oder nix. Alkohol fördert nochmal die Fluffigkeit der Krebbelchen. Meine Oma hat sogar noch eine Prise Muskatblüte dazu gemacht. Die restlichen Zutaten mit dem Vorteig in der Küchenmaschine ca. 15 Min verkneten, bis ein samtiger Teig entstanden ist. Der Teig muss nun wieder eine gute Stunde ruhen, abgedeckt, warm. Jetzt den Teig nochmal von Hand etwas kneten und mit dem Weljerholz (Nudelholz) ca. 1 cm dick ausrollen. Mit einem Glas (vor dem Stechen in etwas Mehl getaucht) ausstechen. Die Teiglinge auf ein Blech mit bemehltem Backpapier setzen und nochmal eine Stunde gehen lassen, mit Tuch abdecken. Die Zeiten sind echt besonders wichtig, damit der Teig Zeit zum Reifen hat und damit auch dessen Bekömmlichkeit (gegen Sodbrennen) gefördert wird. Habt ihr eine Fritteuse, dann auf 170°C einstellen, im Topf mit Frittiereinsatz empfehle ich ein Thermometer mit hinzuzuziehen. Wenn das Fett heißer als 170°C ist, werden die Krebbel außen Braun und innen babbisch, außerdem entstehen Transfettsäuren, die gesundheitsgefährdend sind. Klassisch gilt der Krebbel als Schmalzgebäck, also in Wutzeschmalz gebacken. Davon hatte man früher viel, schon wegen der Hausschlachtungen. Heute bedient man sich Frittierfetten oder, was ich benutze: Sonnenblumen oder Färberdistelöl. Die schön aufgegangenen Teiglinge in des erhitzte Fett geben und von beiden Seiten ca. 2 bis 3 Min. frittieren. Hängt natürlich von der Größe ab. Am besten macht ihr einen Probekrebbel und stoppt die Zeit. Dann kann man den Rest durch frittieren. Der gebackene Krebbel kommt dann in Kristallzucker, manche mögen Puderzucker, den aber erst auf den kalten Krebbel. Wenn ihr jetzt noch eine Füllung wollt, dann stecht auf einer Seite mit einer Tortenspritze, die ihr natürlich vorher mit eurer Lieblingsmarmelade gefüllt habt, in den Krebbel und drückt eine kleine Portion hinein. Kleiner Tipp: wenn man die Krebbel zu einer Gesellschaft mitnimmt, dann wird in Rhoihesse auch gern einer mit Senf gefüllt! Gude un H e l a u !

Es mag ja sein, dass die Politik nicht alles so richtig macht , wie der Einzelne sich das so vorstellt. Aber, wer stellt sich was vor? Da merkt man ganz schnell, dass meine Meinung nicht gleich deine Meinung ist, manchmal schon, öfter mal nicht. Nur, weil es eine Meinung ist, muss sie auch nicht zwangsläufig die Richtige sein. Dazu muss man erst einmal miteinander sprechen, zuhören, denken und informieren!!! Was wir haben, sind Fakten! Wir sind seit jeher ein Land der Dichter und Denker, d. h. wir sind aufgeschlossen, können mit Erkenntnissen umgehen und haben schon seit jeher viele Köpfe, die sich mit allen möglichen Themen auseinandersetzen. Da ist das große Feld der Wissenschaft, gerade in Deutschland und Europa. Wissenschaften helfen uns sehr mit ihren Ergebnissen und Forschungen, um uns auch mal vor Schlimmerem zu bewahren. Die Wissenschaft predigt mittlerweile schon seit Jahrzehnten, dass das alles nicht mehr so weitergehen kann und hat sich auch durch die Politik nie davon abhalten lassen, gebetsmühlenartig ihre Ergebnisse in die Welt zu tragen. Hört die denn jemand? Ich sehe nur, dass wir gerade wieder auf Themen ausweichen, die ohne Zweifel auch sehr wichtig sind, aber völlig unwichtig, wenn uns das Klima den Finger zeigt! Egal ob Autokraten oder Superreiche, es wird sie nix retten, kein Bunker und auch keine Arche und erst recht nicht ein Leben auf dem Mars. Wir arbeiten uns an Themen ab, die wir nicht steuern können, denn wenn z.B. der IS seine Kampagnen startet, in der ganzen Welt und gerade junge Menschen, denen in der sogenannten zivilisierten Gesellschaft die Gemeinschaft fehlt, dann haben sie leichtes Spiel. Und wenn es nicht der IS ist, dann die Klimaleugner, Rechts- oder Linksextremisten, Sekten usw. Ich habe oft, auch in meinem Familien- und Freundeskreis, solche “Aussetzer sozialen Miteinanders” erlebt, fast immer die Einsamen, die sich gerne zu solchen Menschen gesellen, die Ungehörten, die Unverstandenen, die Liste ist lang. Die o.g. Gruppierungen haben immer eines gemeinsam: sie empfangen dich mit offenen Armen und versprechen dir alles, was du hören willst, und dazu machen sie dir klar, dass nur ihre Meinung die ist, die alles besser für dich macht. Es ist sehr anstrengend, da wieder raus zu kommen, dazu braucht es eine starke Gemeinschaft, Hilfe! Jetzt gerade erleben wir einen Instant Wahlkampf, wo auf alle Mühlen so viel Wasser wie möglich geschüttet wird und alle sind empört, entsetzt und schlimm betroffen. Ich bin ja ein bisschen froh, dass man den Faktencheck eingeführt hat, aber ich würde mir sehr wünschen, dass dessen Ergebnis als Untertitel unter die unsagbaren Behauptungen der politisch Aktiven eingeblendet wird, oder am Ende der Sendung wenigstens. So ist nämlich wieder der Bürger in der Pflicht, sich die Informationen anderswo extra abzuholen. Die Überzeugten kucken da eher selten hin, denn da kommen Wahrheiten, die man infrage stellen muss. So stellte sich bei SWR und auch bei RTL heraus, was dem Bürger dort für Lügen an die Backe genagelt wurden. Das klingt im Vortrag ja alles toll, das, was die Anhänger hören wollen, oder die "Ponyhof Betreiber". Wie kann das in einer Demokratie geduldet werden, dass man die Realität dermaßen verfälscht, ungestraft, vorsätzlich? Wenn ich Marketing mache und mit leeren Versprechungen und falschen Behauptungen den Kunden hinters Licht führe, dann hat das Konsequenzen für mich! Die Politik darf das? Es geht ja um was. Meinungsfreiheit ist das Eine, aber vorsätzliche Irreführung ist in meinen Augen kriminell! Themen wie Klimaschutz sind offensichtlich sehr schwer zu transportieren, weil sie ja auch eher nicht abgefragt werden (in Talkshows etc.). Bildung und Gesundheit wären auch noch so Themen, denen man sich dringend annehmen müsste und noch eine lange lange Liste. Wäre es der Wahl zuträglicher, wenn nicht ein Terrorist zugeschlagen hätte, sondern eine Naturkatastrophe, direkt vor deiner Tür? Wären dann die politischen Ansätze und Debatten andere? Es tut einfach weh, wenn man so hilflos vor den ganzen Brüllaffen steht und es nie schaffen kann, die teilweise hanebüchenen Argumente zu widerlegen und sich auch noch überlegen muss, wie weit man psychisch und physisch unverletzt aus der Nummer wieder rauskommt. Ich muss alle Statistiken kennen, alle Zahlen, alle Informationen gebündelt aus allen Bereichen parat haben. Oder brüllen? Ich rede trotzdem und ich höre zu und ich stelle fest, dass es von Mensch zu Mensch noch ganz gut funktioniert. Also immer schön im Gespräch bleiben und nicht nur zuhören, um gleich eine Antwort rauszuhauen, sondern verstehen. Erst dann hat man eine gemeinsame Basis, die wir sooo dringend brauchen. Dann kann man auch endlich nach Lösungen suchen, gemeinsam! Wenn die Wahlen vorbei sind, mach ich 10 Kreuze, vorher schon mal zwei auf meinem Wahlzettel, und ich hoffe, ihr helft (auch) in Zukunft mit Demokratie zu gestalten. Das fängt schon ganz einfach an, in einem Ehrenamt, bei einer Nachbarschaftshilfe, in der Orts- und Kommunalpolitik, bei was auch immer, wo Menschen was für Menschen tun. Das ist für mich Demokratie vom Feinsten und gibt uns die Menschlichkeit zurück, die eigentliche Eigenschaft, die uns so besonders macht. Ich bin am Sonntag im Wahllokal und helfe ein bisschen bei der Demokratie (Urne bewachen, Listen führen, Stimmen auszählen) und ich hoffe, ihr kommt alle an die Wahlurnen und macht eure Kreuze: für die Demokratie! Nicole Schmuck-Kersting Die Selztalerin P.S. Ich bin jetzt einfach mal mutig, politisch, denn das Weltgeschehen macht mich nervös und da bin ich offensichtlich nicht allein.

Wer kennt ihn nicht, den Mistelzweig? Vor allem in der Weihnachtszeit findet man ihn auf Weihnachtsmärkten. Eine Dekoration, deren Geschichte älter ist als der Weihnachtsbaum. Die Mistel war schon bei den Kelten ein wichtiger Bestandteil ihrer Riten zur Wintersonnwende, die am 20./21. Dezember den Kalender bestimmte, der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres. Ein aufgehängter Mistelzweig an den Mauern oder unter den Dächern der Behausungen sollte vor Blitz, Krankheiten und Verhexung schützen. Bekannt ist der Druide Miraculix (Asterix und Obelix) mit seiner goldenen Sichel, der die Mistel als Bestandteil seines Zaubertrankes nutzte. Die Druiden (Wahrsager, Heilkundige, Priester und Sternenkundige), kletterten in der sechsten Nacht nach Neumond auf Eichen, auf denen die heiligen Misteln wuchsen, und ernteten mit goldenen Sicheln das Gewächs vom Holz. Es durfte den Boden nicht berühren, um seine Kraft zu erhalten. Sie sahen die Mistel als ihre heiligste Pflanze an, weil sie als göttliches Zeichen gesehen wurden, dass die Götter selbst im Baum anwesend seien. Die Druiden verteilten die Zweige auch als Schutz gegen böse Geister. Auch die alten Griechen nutzten die Mistel, wegen ihrer narkotisch-psychoaktiven Eigenschaften. Bei den Römern galt sie als Symbol des Lebens, weil sie ihre Blätter nicht verliert und immergrün ist. In ihrer Sagenwelt war die Mistel die "Goldenen Zauberrute des Äneas". Der feurige Busch , aus dem Gott zu Moses sprach gehört vermutlich zur Familie der Mistelgewächse, die im Heiligen Land auf Akazien wachsen (die Art hat rote Stängel und flammenähnliche Blätter und Früchte). Im Alten Testament wird gar behauptet, dass das Kreuz Christi aus Mistelholz war, die seinerzeit noch ein Baum war, der aus Scham auf seine jetzige Größe schrumpfte und sich zum Wohltäter wandelte, der jedem, der unter ihm durchgeht seine Güte und Reinheit über ihn ausschüttet. In der Sagenwel t gibt es viele Hinweise auf den Einsatz von Mistelzweigen, egal ob im Süden, Norden, Osten oder Westen, zum Schutz des Viehs, der Menschen und als Glücksbringer. So hofften Jäger durch das Anstecken eines Mistelzweiges auf reiche Beute. Tiere und Menschen sollten fruchtbar werden, Glück und Gesundheit sollte sie ins Haus bringen, Saaten sollten besser gedeihen. Die Liste ist sehr lange und, wenn man sich das Gewächs mal näher anschaut, dann kann man den (Aber-)Glauben gut nachvollziehen. Misteln wachsen als Parasit (böses Wort) auf Bäumen. In unseren Breiten sieht man sie häufig auf Obstbäumen und Weißtannen, aber auch auf Eichen und Pappeln. Die Beeren sind mit einem klebrigen Schleim gefüllt, die das Saatkorn umhüllen. So klebt sich die Beere auch auf neues Holz und bildet sich dann langsam aus, genährt vom Saft des Wirtsbaumes. Zu ihrer Vermehrung sind die zweihäusigen Misteln auf Vögel und Insekten angewiesen. Die Insekten bestäuben, die Vögel fressen die Beeren und scheiden sie auf anderen Gehölzen wieder aus, wobei die klebrigen Beeren an dem Holz haften und somit neue Misteln etablieren. Auch Schnecken, Mäuse und Rehe haben die Beeren auf ihrem Speiseplan. Die Mistel ist also ein wichtiger Bestandteil beim Artenschutz und bereichert den Speiseplan vieler Lebewesen in der kalten, kahlen Jahreszeit. Frisst kein Vogel die Beeren, so platzt die Frucht auf und seilt regelrecht an einem schleimigen Faden ihr Saatkorn auf darunter liegende Äste ab. Sie betreibt Photosynthese, nutzt aber das Wasser und die Nährstoffe des Wirts (Baumes), natürlich ohne ihn dabei umzubringen, denn sie kann 70 Jahre alt werden. Ernten darf man sie nur zum privaten Gebrauch in kleinen Mengen, denn sie steht unter Naturschutz. In der Naturheilkunde wird sie auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt, in der anthroposophischen Medizin als Krebsmittel. Das führt hier aber zu weit, das erkläre ich im nächsten Jahr.... Aus dem druidischen Kult , der der Pflanze die Abwehr der Dämonen zustand, entwickelte sich der Brauch sein Haus mit Misteln zu schmücken. Im angelsächsischen Raum heute vorwiegend zur Weihnachtszeit über der Eingangstür, der Stubentür oder über dem Kamin. In England nennt man die Früchte der Mistel "Kusskugeln" . Steht ein weibliches Wesen unterm Mistelzweig, darf sie geküsst werden. Der Kuss kann eine tiefe Romanze ankündigen, tiefe Freundschaft und Wohlwollen bedeuten. Wird der Zweig in der zwölften Nacht danach verbrannt, dann steht einer glücklichen Ehe nichts mehr im Wege. Traditionell wurde die Anzahl der Küsse danach berechnet, wieviele Beeren für die Küsse eingelöst wurden. Sind keine Beeren mehr am Zweig, dann ist Schluss mit Zauber! Das KussSpiel geht auf die Römer zurück, den Saturnalien (Fest zu Ehren Saturns). Auch in Skandinavien gibt es Bräuche im Zusammenhang mit Mistelzweigen, so konnten die Krieger, die es im Kampf unter einen Mistelzweig trieb Waffenstillstand für diesen Tag schliessen und die Versöhnung von zerstrittenen Ehepaaren fördert die Mistel. Der nordische Gott Baldur wurde von einem Pfeil getötet, der aus Mistelhoz geschnitzt war. Seine Mutter Freya gelang es ihn unter dem Mistelbaum zu erwecken und sie küsste jeden, dem sie begegnete und ihre Freudentränen wurden zu den weißen Beeren. Der in Skandinavien während der Weihnachtstage verbrannte Julblock ist ein Holzstück, dass von einem Baum stammt, auf dem Misteln wachsen. In Kanada gilt der Kuss unterm Mistelzweig als Heiratsversprechen verbunden mit Glück und einem langen Leben. In Frankreich ist der Brauch dem Neujahrstag vorbehalten. Man sieht, dass die Mistel ihr mystisches Wesen bis in unsere Zeit erhalten konnte und auch über unserer Tür hängt alljährlich zur Weihnachtszeit ein Zweiglein, immer mit vielen Beeren (zwinker zwinker). Egal, wie man es betrachtet, die Mistel ist ein tolles Gewächs, voller Sagen und Legenden, voller Kraft und Wirkung und: was gibt es schöneres, als einen Kuss mit solchen Nebenwirkungen! Frohes Fest, viele Küsse und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025!